Rette Deine Lieblingsfotos: Fotografieren oder Scannen?

Der folgende Beitrag wurde aus dem Blog von Robert Lam ins Deutsche übersetzt.

Allgemein gibt es mehrere Methoden, alte Fotos zu digitalisieren:

  1. Mit dem Handy oder einer digitalen Kamera aufnehmen.
  2. Einen speziellen Service verwenden.
  3. Einen Scanner kaufen und selbst zu Hause scannen.

Bevor ich mit dem Digitalisieren meiner Fotos begonnen habe, recherchierte ich zunächst welche dieser drei Methoden für mich am Besten geeignet war. Diverse Faktoren habe ich hierfür in Betracht gezogen: Wie viele Fotos ich digitalisieren möchte, den Zustand der Fotos, die verbundenen Kosten und die Qualität der Digitalisierung.

Im folgenden möchte ich die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Methoden zunächst kurz vorstellen.

Fotografieren?

Viele Leute denken bestimmt zunächst daran, einfach das Handy oder eine Digitalkamera zu verwenden, doch diese Methode hat einige Einschränkungen.

Das Abfotografieren eignet lediglich für Fotos, die gut erhalten und/oder nicht sehr alt sind, wie z. B. Fotos, die man als Geschenk von Familie oder Freunden erhalten hat, oder aktuelle Fotosd und Schnappschüsse. Wenn Du eine große Anzahl von Fotos digitalisieren möchtest, ist diese Methode mehr als ungeeignet, es sei denn Du kannst Dein Handy ohne Zittern und Wackeln über einen längeren Zeitraum in der Hand halten.

Die Digitalisierungsqualität hierbei unterliegt Faktoren wie Belichtung, Aufnahmewinkel und einer ruhigen Hand. Im Netz fand ich die Empfehlung, zwei zusätzliche Lichtquellen (oder Blitzgeräte) mit identischer Helligkeit und Farbtemperatur zu kaufen, um dieses Problem zu lösen. Die Frage dabei ist aber: Wie positioniere ich diese beiden Lichtquellen jedoch optimal, um für jede Vorlage und für die entsprechende Positionierung ein gutes Ergebnis zu erzielen? Der Aufwand scheint mir hier größer zu sein als die Ersparnis, ganz zu schweigen von eventuellen zusätzlichen Kosten für die Lichtquellen.

Auch wenn man diese Einschränkungen ignoriert, sehen die Aufnahmen meist schlechter aus als das Original. Nur mit viel Mühe und Aufwand können sie teilweise Nachbearbeitet werden. Die meisten Apps bieten nur grundlegende Funktionen wie Zuschnitt oder kosmetische Filtereffekte.

Es sind nicht die Fotos der letzten Wochen und Monate die am meisten gerettet werden müssen. Es sind die Fotos der Eltern und Großeltern die Gefahr laufen, aufgrund von Alter und Aufbewahrungszustand unwiederbringbar verloren zu gehen. Wenn Du – wie ich in den 50- oder 60-ern geboren wurdest und die alten Fotos Deiner Jugend neu erleben möchtest, ist diese Digitalisierungsmethode nahezu ungeeignet.

Service verwenden?

Einige Fotostudios bieten auch die Digitalisierung alter Fotos als Service an. Der Zeitersparnisvorteil ist offensichtlich, doch diese Methode hat einige andere Nachteile.

Kosten: Fotostudios verlangen im Schnitt ca. 0,32 bis 0,92 EUR pro Foto, die Kosten Dias liegen noch höher. Bei der Digitalisierung einer Vielzahl von Fotos, oder gar sämtlicher Familienfotos können hier schnell hohe Kosten entstehen, für die man sich gleich mehrere Scanner kaufen könnte.

Qualiltät: Auch wenn die alten Fotos stets gut aufbewahrt wurden, sind wahrscheinlich dennoch diverse Alterserscheinungen sichtbar. Ein profitorientiertes Unternehmen behandelt Deine verblassten, vergilbten und beschädigten Fotos bestimmt nicht mit der gleichen Sorgfalt und der Qualität, als wenn Du diese selbst einscannen würdest.

Nachbearbeitung: Du magst Dir die Digitalisierung der Fotos erspart haben, aber was ist mit der Nachbearbeitung? Das Fotostudio gibt Dir Deine Fotos auf CDs oder DVDs, aber die Dateinamen werden neutral und bedeutungslos sein. Im schlimmsten Fall musst Du jede Fotodatei einzeln öffnen, um Aufnahmedatum und Ereignis bestimmen zu können und die entsprechende CD oder DVD betiteln zu können. Wenn du gleich mehere Bilder auf einmal von der CD oder DVD kopieren und umbenennen möchtest, kann zusätzlich evtl. auch noch eine spezielle Software notwewndig sein.

Verlust der Privatsphäre: Sofern das Fotostudio Deine Fotos nicht in einen vollautomatisierten Prozess digitallisiert, ist es nahezu unvermeidbar das Fremde Personen Einsicht in Deine Fotos bekommen. Hinzu kommt, dass die wertvollen Familienfotos per Post oder Kurierdienst zum Fotostudio gesendet werden müssen – was ist, wenn die Fotos beim Versand verloren gehen oder beschädigt werden?

Selbst scannen ?

Nach Abwägung der Vor- und Nachteile der diversen Methoden habe ich mich für den Kauf eines Scanners entschieden um die Fotos selbst zu digitalisieren. Ich bin mit dem Ergebnis äußerst zufrieden.

Im Gegensatz zum Handy ist der Scanner in der Lage, selbst kleinste Details zu erfassen und ich brauche nicht auf Belichtung, Aufnahmewinkel und eine ruhige Hand zu achten. Die gescannten Fotos sehen zudem oft noch besser aus als die Originale. Meine Frau fragte hier erstaunt, ob der Scanner denn einen Schönheitsfilter verwende, denn Sie könne sich gar nicht daran erinnern, dass die Fotos so gut ausgesehen hätten.

Verglichen mit dem Service und in Anbetracht meines Artikels PSP Fotoorganisierungstips, kann man das Scannen zu Hause auch als eine Art Familienaktivität betrachten. Man kann Erinnerungen und Erfahrungen mit den Lieben teilen und  zudem noch eine Menge Geld sparen.

Wie wähle ich das richtigen Gerät aus – Scanner oder Multifunktionsgerät mit integriertem Scanner?

Nach etwas Recherche habe ich mich für den Plustek ePhoto Z300 entschieden. Am Anfang hat mich vor allem sein Äußeres begeistert. Mir war bisher noch gar nicht bewusst, dass Scanner so modern aussehen können! Nachdem ich das Gerät auf einer Shopping Webseite entdeckt hatte, habee ich mich auf der Herstellerseite genauer informiert, um mehr über den Scanner zu erfahren. Neben dem Präsentationsvideo waren dort genaue Angaben über die Eigenschaften des Scanners zu lesen.

Der Plustek ePhoto Z300 ist quasi ein „idiotensicherer“ Scanner, denn es muss lediglich ein Foto oder ein Bild in den Einzug des Scanners gelegt werden um den Scanvorgang zu starten. Durch den Sensor müssen hier keine Tasten mehr betätigt werden. Wenige Sekunden später erscheint das Bild dann auf dem Bildschirm. Dies hat mir immens Zeit beim Scannen gespart, so dass ich mich mehr auf die Nachbearbeitung und das Organisieren der Bilder konzentrieren konnte. Der Vorteil im Vergleich zu einem Multifunktionsgerät mit integriertem Scanner liegt quasi auf der Hand: es ist nicht so umständlich, der Ablauf ist bedeutend schneller, vor allem wenn mehrere Fotos gesannt werden sollen. Ein nicht außer Acht zu lassender Punkt ist auch der Größenunterschied, denn Mulltifunktionsgeräte benötigen bedeutend mehr Platz als ein handlicher Tischscanner.

Auf Grund meiner Recherchen und Erfahrungen im Umgang mit dem Scannen von Fotos, möchte ich Euch hier nun noch ein paar Tipps für den Kauf eines entsprechenden Gerätes an die Hand geben:

  • Vor allem wenn viele Fotos gescannt werden, solltest Du auf eine einfache Handhabung achten – je einfacher, desto besser! Wie eine gute Kamera sollte auch der Scanner intuitiv und automatisch arbeiten können, denn das spart Zeit und Arbeit.
  • Achte auf einen schonenden Einzug – die automatischen Papiereinzüge vieler Scanner sind oft nur für Papierdokumente geeignet und können Fotos beschädigen, oder im schlimmsten gar Falle zerstören!
  • Spare nicht am falschen Platz! Der Kauf eines günstigeren und preiswerteren Scanners ist natürlich verlockend, doch meist ist die Scanqualität das Erste, das unter den Sparmaßnahmen leidet. Die Qualität und Auflösung von modernen Bildschirmen oder Fernsehern schreitet stetig voran und Du wirst schnell bereuen, dass bei der Scanqualität gespart wurde.
  • Solltest Du nicht über die entsprechende Programme verfügen, achte auf die die mitgelieferte Software. Bei vielen Geräten fehlt eine (professionelle) Bildbearbeitungs-Software, so dass evtl. noch zusätzliche Kosten für den Erwerb einer derartigen entstehen.

Dieser Artikel soll lediglich eine Hilfestellung bei der Entscheidungsfindung sein und es ist an Dir den für Deine Bedürfnisse und Dein Budget optimalen Scanner zu finden.

ephoto1207

Vielen Dank an Robert für diesen Beitrag!

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